Klaus Egger Blog

Dienstag, 11. Juni 2013

„Gemeinsam mehr erreichen“ - Pilot der Dorf- und Stadtgespräche über die Bühne gegangen



Am Ende war ich müde, innerlich geschafft. Nach einem langen Tag fuhr ich abends noch nach Meran um mir das erste "Stadtgespräch" anzuhören. Hören und nicht reden, das war meine Absicht, denn wie ich schon in der Erklärung auf salto.bz gelesen habe, ist man als politischer Kandidat "...als Zuhörer willkommen. Die Gespräche sind für sie eine Gelegenheit, zu hören, was die Bürger bewegt." Ob es mir gelungen ist, können Sie in diesem Blog lesen.




Als ganzheitliche Beratungsunternehmen definieren sich SysMaCon und blufink, die Organisatoren hinter den Gesprächen. Sie wollen mit den Gesprächen ein Forum schaffen, in dem sich Bürger aus allen Schichten und Altersgruppen treffen können, um miteinander über ihre Vorstellungen, Sorgen und Visionen zu reden. Eine professionelle Moderation wird dafür sorgen, dass diese Gespräche konstruktiv und kreativ verlaufen. Die Ergebnisse werden dokumentiert und allen im Internet, hauptsächlich auf salto.bz und in der Presse zugänglich gemacht.

Der Pilot der Serie wurde gestern in der URANIA in Meran abgehalten. Im Sommer wird weiter am Konzept gebastelt und im Monat September soll richtig durchgestartet werden. Das Ziel ist hochgesteckt. 12 Veranstaltungen im ganzen Land wo Bürgerinnen und Bürger einen Abend lang ihre Vorstellungen von einem gerechten und veränderten Südtirol darlegen. Die PolitikerInnen und wir politische Kandidatinnen und Kandidaten sollen so Einblick bekommen, was die wahren Bedürfnisse der Menschen in unserem Lande sind.

Ich war gestern Abend selbst dabei und wie es sich gehört für einen politischen Kandidaten habe ich mehr zugehört als geredet. Also, für meine Verhältnisse war ich fast stumm :-).

Was mich am meisten beeindruckte war die professionell geführte Moderation nach dem open space Prinzip. Oftmals rutschen solch gutgemeinte Veranstaltungen in eine Endlosdebatte ab, wo am Ende fruchtlose Diskussionen ohne Ergebnisse stehen. Auch bei den Ergebnissen vom letzten Abend muss man erst schauen, was ist machbar, was sofort, was irgendwann, was nie umsetzbar. Aber um das geht es nicht. Es geht um den Austausch und die anschließende Konkretisierung in Fakten. Diese wurde durch die professionell geführte Moderation von Katharina Erlacher Wolf und Georg Senoner auch geschaffen und wir dürfen gespannt sein, wie die Diskussion auf salto.bz um die Themen weiter geht.



Die Frage, wie aussagekräftig die Vorstellungen und Visionen am Ende sind, wenn eine relativ kleine Gruppe diese entwirft, bleibt. Nehmen wir an, es kommen pro Abend ungefähr 50 Personen (gestern waren es 40). 12 x 50 sind 600 Menschen. Ist es richtig, deren Anliegen dann als Wunsch aller Menschen in Südtirol zu verstehen? Aber ich denke nicht, dass es darauf eine endgültige Antwort geben kann. Und muss es meiner Ansicht auch nicht. Denn hier wird ein starkes, ein deutliches Zeichen gesetzt. Dass das „Netzwerk Partizipation“ die Veranstaltungen unterstützt zeigt, dass hinter jedem Abend und hinter jeden Gedanken noch viel mehr Menschen als die Anwesenden stehen. Wäre interessant das Rechenbeispiel mal zu erweitern. Je mehr Menschen aber auch anschließend auf salto.bz die Forumsmöglichkeit online zum Austausch nutzen, desto mehr kann wachsen und sich entwickeln. 

Ich wünsche den Stadt- und Dorfgesprächen viel Erfolg, eine große Resonanz die sie sich auch verdienen, und werde gerne weiter zuhören.

1 Kommentar:

  1. Ich freue mich schon darauf, ein paar Sachen zur sprache zu bringen, wenn die Gespräche in Gries bzw Bozen stattfinden!
    Mia Sigbritsdotter

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