Klaus Egger Blog

Mittwoch, 11. September 2013

Schwedenfreuden - das System stellt sich vor

Ich habe mir gedacht, ja wenn Frau Måwe so einfach die Staatsbürgerschaft bekommt, dann kann das ja nicht nur am „System“ liegen. Irgendwo müssen sich doch die Regeln vielleicht auch geändert haben. Also dachten meine Frau und ich, toll. Wir suchen an, vielleicht kann meine Frau am 27. Oktober dann sogar wählen. Und hier die Fakten unserer Recherche:

Vorausgeschickt: meine Frau lebt seit 2004 in Italien, seit 2006 sind wir verheiratet, mittlerweile haben wir zusammen zwei Kinder. Also die besten Voraussetzungen.


Meine Frau rief bei der schwedischen Botschaft in Rom an und das sind die Fakten.
  • Man benötigt einen Auszug aus dem Strafregister von der schwedischen Polizei-Behörde in Schweden. Dauert ca. 2 Wochen. Dann muss das Dokument in Schweden von einem autorisierten Übersetzer („Kammerkolleget“) ins Italienische übersetzt werden (ca. 1 Woche).
  • Auszug aus dem Geburtsregister (dauert ca. 2 Tage). Auch dieses Dokument muss übersetzt werden.
  • Beglaubigung der übersetzten Dokumente durch den „notaris publikus“ von Schweden (dauert ca. 2 Tage)
  • Die Dokumente müssen dann auf dem Postweg von Schweden nach Italien – Zeitraum ungewiss, ca. 1 Woche
  • Einreichung der Dokumente bei der Behörde in Italien
  • Bearbeitungszeit der italienischen Behörden, laut Auskunft der Schwedischen Botschaft – ca. 1,5 bis 2,5 Jahre.
Zusammengerechnet, wenn ich die schnellste Zeit hernehme, benötigt man ca. 1 Monat bis man die ganzen Papiere zusammen hat. Und dann nochmals die 1,5 bis 2,5 Jahre bis das Verfahren abgeschlossen ist.

Jetzt bin ich aber verwirrt. Wie bekommt man die Staatsbürgerschaft in einem Monat???

Ich will hier betonen, ich bin froh für Frau Måwe, dass es so schnell für sie geklappt hat. Bin ich doch natürlich ein Schwedenfan. Aber die Art und Weise wie das durchgeführt wurde und zwischen SVP und PD hin und hergepaktelt wurde, da krieg ich Brechreiz. Und, sorry, Herr Spitzenkandidat, nachdem sie ja sagen, sie hatten mit der Geschichte nichts zu tun. Ihre Macht scheint genau das zu sein, was wir Grünen immer sagen: Ein Wunsch der mit der Realität des Systems kollidiert!

Änderung in diesem Land erhalten wir nur, wenn die Mehrheit der SVP Geschichte ist. Sonst erhält sich dieser Laden weiterhin von selbst. Wurde wieder mal eindrucksvoll bewiesen, danke meine Herren!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen